Max und Moritz

Max und Moritz – eine musikalische Lausbubengeschichte in sieben Streichen von Wilhelm Busch am 11. März 2018

„Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen!! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen; …“

Wie hört es sich wohl an, wenn sich zwei Lausbuben auf den Weg zu immer neuen Streichen machen? Ganz bestimmt spritzig und ganz schön frech. Und welche Instrumente eigenen sich für solch eine freche Lausbubenmusik? Da wird die Antwort schon schwieriger… vielleicht kecke Trompeten? Oder zwitschernde Querflöten? Vielleicht können aber auch samtige Klarinetten freche Lausbuben zum Klingen bringen?

Annette Willuweit führte im Familienkonzert des Orchestervereins Hilgen durch die Farbenpracht eines Sinfonischen Blasorchesters. Im Mittelpunkt steht natürlich die berühmte Geschichte Wilhelm Buschs, vorgetragen in den Originalversen und bildlich unterstützt durch ausgewählte Zeichnungen des Bilderbuchs.

Besondere Lebendigkeit erhält die Geschichte durch die Unterstützung des jungen Konzertpublikums, das immer wieder dazu angeleitet wird, die Musik rhythmisch zu begleiten. So verschmelzen Publikum, Musiker und Erzählerin zu einem großen Klangkörper und machen „Max und Moritz“ wieder lebendig.

Die Aufführung fand im Ramen der lit.COLOGNE im großen Sendesaal des WDR in Köln am 11.03.2018 um 14 Uhr statt.

Domkonzert

Am Sonntag, den 19. November lud der Orchesterverein Hilgen 1912 e.V. (OVH) unter der Leitung von Timor Oliver Chadik wie jedes Jahr zu einem Konzert in den Altenberger Dom ein. Neben der großen Besetzung als sinfonisches Blasorchester trat auch das Blechbläser-Ensemble des OVH auf. Der Organist Hans-André Stamm flankierte beide Formationen an der großen Orgel des Altenberger Doms. Auf dem Programm standen Originalwerke und Bearbeitungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert von James Barnes, Bob Margolis, Giacomo Puccini, Eugene Gigout und Richard Wagner.

Tanz der Klangfarben

Der Komponist und Organist Bob Margolis (*1949) bearbeitete für sein Werk „Terpsichore“ verschiedene alte Tänze nach Michael Praetorius (1571-1621) für sinfonisches Blasorchester – Melodien mit Ohrwurm-Garantie und viel rhythmischem Schwung. Über die üblichen Sonderinstrumente wie Bass-Klarinette oder Kontrafagott hinaus erklingen hier bis zu vier Piccoloflöten, eine Alt- und eine Bass-Querflöte sowie eine Tenor-Blockflöte. Diese Vielfalt der Klangfarben wird außerdem ergänzt durch den mächtigen Sound der Orgel, durch die filigranen, aber eindringliche Saiteninstrumente Harfe und Kontrabass sowie eine breite Palette an Schlagwerk.

Orgel und Blechbläser

In „Grand Chorus in Dialogue“ des Franzosen Eugène Gigout (1844 – 1925) tritt das Blechbläser-Ensemble des OVH in direkten musikalischen Dialog mit der Orgel – die mit ihren über 6.000 Pfeifen einem eigenen, riesigen Blasorchester gleichkommt. Als Solist an der Orgel wirkt der Leverkusener Hans-André Stamm – ebenfalls, wie Margolis und Gigout, sowohl Komponist als auch Organist. Stamm konzertiert seit seinem elften Lebensjahr im In- und Ausland (so gab er bereits mit 16 Jahren ein Solokonzert in Notre-Dame von Paris) und ist heute auch als Filmkomponist erfolgreich.

Große Emotionen

Aus der „Third Symphony“ von James Barnes (*1949) musiziert der OVH die Sätze Nr. 3 und 4: Der dritte Satz, „For Natalie“, ist ein Abschiedslied des Komponisten an seine Tochter Nathalie, die als Baby plötzlich verstarb – eine Fantasie „darüber, wie meine Welt ausgesehen hätte, wenn Nathalie in ihr gelebt hätte“. Und während Barnes die Komposition unter dem Eindruck dieses schrecklichen Verlustes begann, beendete er das Werk drei Tage bevor sein Sohn Billy geboren wurde – und so ist das quirlig-fröhliche Finale diesem Sohn gewidmet und spiegelt die Freude der Eltern wider, die „nach dem tragischen Tod seiner Schwester mit ihm gesegnet wurden“.

Große Emotionen bietet das Konzertprogramm außerdem mit zwei Werken aus der Welt der Oper – mit „Intermezzo“ aus Giacomo Puccinis Oper „Manon Lescaut“ sowie mit „Chor der Pilger und Einzug der Gäste auf der Wartburg“ aus Richard Wagners „Tannhäuser“: Sinfonische Bläsermusik von geheimnisvoll über schwelgend bis majestätisch.

Bergisches Konzert-Café

Am Sonntag, 2. April 2017 um 15 Uhr gab es im Gemeindezentrum der Freikirchlichen Ev. Kirchengemeinde Burscheid ein Konzert mit anschließender Kaffeetafel.

Das neue Gemeindezentrum (Weiherstr. 5, 51399 Burscheid) bietet seit seiner Eröffnung nicht nur kirchlichen Anlässen Raum und Dach. Der Saal mit Platz für gut 200 Besucher verschafft nun auch dem OVH die lang ersehnte Möglichkeit für Indoor-Konzerte innerhalb der eigenen Stadt. Und so richtet sich das Programm dieser Premiere an genussfreudige Burscheider jeden Alters: Neben Werken wie »Leichte Kavallerie« (Franz von Suppé) oder »Slawischer Marsch« (Peter Tschaikowsky) wurden auch Stücke vorgestellt, mit denen der OVH im Sommer die Musikstadt Burscheid auf großen Festivals für Sinfonische Blasmusik in Schladming und Innsbruck präsentiert hat. Mit diesem frühlingshaften Programm leiteten der OVH unter der Leitung von Timor Oliver Chadik und das ebenfalls mitwirkende Junge Orchester der Orchesterschule Burscheid (Leitung: Simon Roloff) schwungvoll über zum anschließenden gemütlichen Kaffeetrinken im selben Saal.

Programm:

Felix Mendelssohn-Bartholdy – Ouvertüre für Harmoniemusik

Hector Berlioz – Ungarischer Marsch aus „Fausts Verdammnis“

Piotr Tchaikovsky – Slawischer Marsch

Franz Liszt – Mazeppa

Franz von Suppé – Leichte Kavallerie

Konzertreise nach Österreich 2017

Vom 14.—17. Juli reisten wir nach Österreich, um erst an dem großen Blasorchester-Festival »Mid Europe« in Schladming teilzunehmen und dann bei den »Innsbrucker Promenadenkonzerten« aufzutreten.

Zum zweiten mal nach 2006 reiste der OVH zur „Mid Europe“ nach Schladming, um dort beim internationalen Blasmusik-Festival zu gastieren. Danach ging es weiter nach Innsbruck, wo wir im Innenhof der Hofburg im Rahmen der Innsbrucker Promenadenkonzerte ein Open-Air Konzert spielten. Davor, quasi als Appetithappen, trat ein Ensemble des OVH unter dem Goldenen Dachl in der Innenstadt von Innsbruck auf um das Publikum auf das Abendkonzert einzustimmen.

Auf dem Programm für beide Konzerte standen:

Hector Berlioz – Ungarischer Marsch aus „Fausts Verdammnis“

Paul Hindemith – Sinfonie in B

Franz Liszt – Mazeppa

Richard Strauss – Tanz der Sieben Schleier aus „Salome“

Felix Mendelssohn Bartholdy – Ouvertüre für Harmoniemusik

Hector Berlioz – Ungarischer Marsch aus „Fausts Verdammnis“

Richard Wagner – Siegfrieds Trauermarsch

Richard Strauss – Träumerei am Kamin aus „Intermezzo“

Richard Strauss – Serenade für 13 Bläser in Es-Dur, op. 7 (unter dem Goldenen Dachl)

En avant Marche!

12. und 13. Januar 2016: 30 OVH-Musiker wirken mit in der europaweit erfolgreich tourenden Produktion „En avant, marche!“. Das Musiktheater-Stück der Regisseure Frank Van Laecke und dem (von vielen mit Pina Bausch verglichenen) Alain Platel, eine wilde Mischung aus Tanz, Musiktheater und Performance, gastierte bereits erfolgreich in u. a. Antwerpen, Barcelona, Turin, Paris und Amsterdam. Das aus vier Schauspielern und sieben Musikern bestehende Ensemble wird an jedem Spielort von einem mindestens semi-professionellen Blasorchester aus der Region unterstützt. Für Köln wurde der bühnenerfahrene OVH engagiert (Schauspiel Köln, Spielstätte „Depot 1“ in der Schanzenstraße, Köln-Mülheim).

Die Fachwelt sieht in dieser preisgekrönten Inszenierung eine Liebeserklärung an die Musik als gemeinschaftliches Phänomen. Die Regisseure blicken auf Musikvereine als eine Art „Miniatur-Gesellschaft“ –als eine Gruppe von Menschen, die trotz und mit all ihrer Individualität in die gleiche Richtung „marschieren“.

Neben der musikalischen Herausforderung müssen sich die Mitglieder des OVH für ihren Auftritt genaue szenische Vorgaben merken – für die Probenphase gibt es sogar eine Videoanleitung. Außerdem wird von den Musikern Maß genommen, denn alle Ausführenden werden ein eigenes Kostüm tragen. „Wir sind sehr gespannt und empfinden das Engagement als besondere Auszeichnung“, sagt Timor Oliver Chadik, Chefdirigent des OVH, der die Einstudierung übernimmt – neben den Vorbereitungen für den Deutschen Orchesterwettbewerb auf Bundesebene, an dem der OVH im nächsten Jahr wieder teilnehmen wird.

Domkonzert in Altenberg – Resugram!

Am Sonntag, den 13. November spielte der Orchesterverein Hilgen 1912 e.V. (OVH) unter der Leitung von Timor Oliver Chadik wie jedes Jahr ein Konzert im Altenberger Dom. Auf dem Programm standen, passend zum Volkstrauertag, Trauermusiken von R. Strauss, R. Wagner und E. Grieg, außerdem u. a. das meditative „Fratres“ von A. Pärt sowie die mächtige „Toccata und Fuge in d-Moll“ von J. S. Bach.

 Trauer darf, Trauer muss stattfinden – und das Profunde dieses Gefühls spiegelt sich in der Großartigkeit vieler Trauermusiken. Zumeist sind es Bläser und Schlagwerk, die den Tod von Kriegsopfern beklagen oder gefallene Helden aus Sagen und Geschichten verehren. Und so liegt es für den OVH nahe, diese Thematik durch das Intensive und Überwältigende des Blasorchester-Klangs im sakralen Raum des Altenberger Doms zur Geltung zu bringen: Mit einer „Trauermusik“ von Richard Strauss, einem „Trauermarsch“ von Edvard Grieg und mit „Siegfrieds Trauermarsch“ aus Richard Wagners „Götterdämmerung“.

Aber Trauer soll nicht in sich selbst verharren, sondern den Kern des Weiterlebens in sich tragen: „Ich werde wieder auferstehen“ oder „Resurgam“, so lautet der Titel einer Blasorchester-Komposition von Eric Ball, welche die Bewältigung von Schicksalsschlägen behandelt. Wie sehr der OVH die eher introvertierten Klänge beherrscht, wird er auch in einer Bearbeitung des atmosphärisch dichten Werkes „Fratres“ von Arvo Pärt zeigen. Schließlich beweist ein weiteres Arrangement, die fulminante „Toccata und Fuge d-Moll“ von Johann Sebastian Bach, die klangliche Nähe zwischen sinfonischem Blasorchester und Orgel (letztlich auch ein Blasinstrument). Und mit diesem wohl weltweit berühmtesten Werk für den kirchlichen Raum vermag der OVH seinem Konzert zum Thema „Trauer“ endgültig auch eine positive Dynamik zu verleihen.

Programm

„Nimrod“ aus den Enigma Variationen von Edward Elgar in einer Version für 10 Blechbläser

„Trauermusik“ von Richard Wagner

„Siegfrieds Trauermarsch“ von Richard Wagner

„Funeral March“ von Edward Grieg

„Fratres“ von Arvo Pärt

„Resurgam“ von Eric Ball

„Toccata und Fuge in D-Moll“ von J. S. Bach

Der Zauberlehrling – Mitzaubern erwünscht!

Der Zauberlehrling – Mitzaubern erwünscht!

 

„Besen, Besen! Seids gewesen.“ Am 1. und 2. Oktober präsentierte der Orchesterverein Hilgen 1912 e.V. (OVH) unter der Leitung von Uli Haas in Bergisch-Neukirchen und in Burscheid ein phantastisches Familienkonzert für große und kleine Magier: „Mitzaubern erwünscht!“, sagte Moderatorin Annette Willuweit.


Viele kennen ihn, den „Zauberlehrling“ aus der gleichnamigen Ballade von J. W. von Goethe: Kaum ist sein Lehrmeister ausgegangen, verzaubert der Lehrling einen Besen zum Wasserträger. Der Zauber glückt, und der nun mit Kopf und Füßen ausgestattete Besen füllt eimerweise Wasser in die Badewanne. Doch leider hat der Lehrling vergessen, wie er den Besen stoppen kann, und das hereingeschleppte Wasser steigt höher und höher.

1897 vertonte der Komponist Paul Dukas diese Geschichte in einer hin- und mitreißenden Orchestermusik. 26 Mitglieder des Orchestervereins Hilgen erwecken in einer solistisch besetzten Fassung (Arr. A. Tarkmann) mit Holz- und Blechbläsern sowie Schlagzeug den jungen Ungehorsamen und sein Schicksal zu klingendem Leben. Und Konzertpädagogin Annette Willuweit wird ganz auf die magische Tatkraft des Publikums angewiesen sein, um den Zauber mit musikalischen Mitmachaktionen, Zaubersprüchen und manch verhextem Wissen zu Werk und Instrumenten zu beenden.

Daneben gibt es auch noch die Geschichte von der Baba Yaga, die (ebenfalls mit dem Besen vertraute) Hexengestalt Osteuropas, Anfang des letzten Jahrhunderts musikalisch portraitiert von dem russischen Komponisten Anatoli Liadov. Und schließlich wird auch der wohl bekannteste Zauberschüler unserer Zeit durch den Auftritt des Junior-Orchesters der Orchesterschule Burscheid lebendig: Harry Potter.

Eine Instrumentenausstellung der Firma „WoodnBrass“ ermöglicht im Anschluss an das Konzert allen Besuchern, sich über die Instrumente zu informieren, sie auszuprobieren und bei Interesse alles über das Unterrichts-Angebot der OVH-eigenen Orchesterschule Burscheid zu erfahren.

 

Das Projekt wurde unterstützt durch die Firma „WoodnBrass“.

Informationen

 

Titel:                    Der Zauberlehrling – Mitzaubern erwünscht! (Familienkonzert)

Ausführende:       Ensemble des Orchestervereins Hilgen 1912 e. V., Leitung: Uli Haas

     Junior-Orchester der Orchesterschule Burscheid, Leitung: Heide Wendt

Konzert 1:           01.10.2016, 16 Uhr, Katholische Kirche „Heilige Drei Könige“,

     Platanenweg 9, 51381 Leverkusen-Bergisch Neukirchen

Konzert 2:           02.10.2016, 16 Uhr, Aula der Friedrich-Goetze-Hauptschule,

                            Auf dem Schulberg 2, 51399 Burscheid

Programm:         Paul Dukas: Der Zauberlehrling, Anatoli Liadov: Baba Yaga

     (beides Arr. A. Tarkmann) // Michael Story: „The Magic of Harry Potter“

Eintritt:       frei(willig) – Spenden willkommen!

Serenade-2016

Sommer-Serenade mit dem Orchesterverein Hilgen 1912 e. V.

Am Samstag, den 2. Juli um 18 Uhr (vorverlegt wegen Viertelfinalspiel Deutschlands) boten über 60 Bläser leichte Abendunterhaltung bei freiem Eintritt. Mit Verdi, Rossini und verschiedenen Werken im Stil der italienischen Banda-Musik kam römisches Flair nach Burscheid.

Wie jedes Jahr verwandelte der Orchesterverein Hilgen 1912 e.V. (OVH) den Platz vor der evangelischen Kirche Burscheid in eine Freiluftbühne. Das national und international mehrfach preisgekrönte Blasorchester präsentierte musikalisches Entertainmentfür Burscheider und Gäste, für Kinder, Eltern und Großeltern, für Menschen mit und ohne Konzerterfahrung.

Auf dem Programm standen Titel wie die „Die Macht des Schicksals“ oder „Nabucco“ und versprachen einen temperamentvollen Abend.

Der OVH, oft zu Gast in Häusern wie dem Schauspiel Köln oder der Philharmonie Luxemburg, musiziert üblicherweise die großen Werke der anspruchsvollen Bläsersinfonik. Aber alljährlich im Sommer tragen seine Mitglieder Stühle für ihr Publikum herbei, lassen dabei Plätze frei für Rollstuhlfahrer, stellen Scheinwerfer und Bühnenpodeste auf und laden ein zu einem fröhlich-gefühlvollen Programm, professionell musiziert unter dem Dirigat von Timor Chadik.

Wie üblich waren mit dem Junior-Orchester und dem Jungen Orchester auch die beiden Nachwuchs-Ensembles der vom OVH gegründeten „Orchesterschule Burscheid“ zu hören. Die Veranstaltung fand statt im Rahmen des „Burscheider Kultursommer in der Kirchenkurve“ unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Stefan Caplan.

Deutscher Orchesterwettbewerb 2016

Nach drei ersten Plätzen in Folge und zuletzt einem zweiten Platz wollte der Orchesterverein Hilgen beim Deutschen Orchesterwettbewerb zurück auf Platz 1. Geworden ist es am Ende der 3. Platz. Dabei blieb der OVH seinem Selbstverständnis treu, Repertoire weit jenseits der klischeebehafteten „Blasmusik“ zu pflegen und die Szene mit außergewöhnlichen Originalkompositionen zu bereichern: Eigens für den Wettbewerb wurde bei Claudio Puntin (*1965) ein Werk in Auftrag gegeben; die Uraufführung erfolgte im Wertungsspiel am 2. Mai in Ulm.

Claudio Puntin – ein kreativer Tonkünstler auf allen Klarinetten, ein Improvisator und Komponist, ein Dozent, Musikproduzent und Goldschmied, der höchste Anerkennung in der modernen Musikszene genießt: Im Auftrag des OVH schrieb er sein Werk „Mondnah und Herzfremd“, das den Konflikt zwischen Distanz und Nähe, zwischen nah und fremd thematisiert. Aktuelle politische Ereignisse wie die Flüchtlingskrise und die daraus entstehenden menschlichen Dramen vor unserer Haustür inspirierten Puntin.

Für die Teilnahme am DOW qualifizierte sich der OVH im vergangenen September durch einen ersten Platz beim Landesorchesterwettbewerb – welchen er seit 28 Jahren ausnahmslos gewonnen hat. Seitdem wurde das Programm für Ulm intensiv und akribisch geprobt. Neben dem Werk von Puntin standen auf den Notenpulten: Das eher traditionelle Wettbewerbs-Pflichtstück „Suite voor Harmonieorkest“ des Niederländers Bob Vos (*1910-1963) sowie das opulente „Dionysiaques“ von Florent Schmitt (1870-1951), das in seiner Komplexität von den Profidozenten der OVH-Registerproben schon als „eigentlich unspielbar“ bezeichnet wurde. Mit diesem Programm demonstrierte der OVH erneut die Spannweite heutiger Blasorchesterliteratur: von harmonisch-tänzerisch über diffizil-filigran bis kraftvoll-berauschend.

Auftritt im Schauspiel Köln – Januar 2016

12. und 13. Januar, 20 Uhr: 30 OVH-Musiker wirken mit in der europaweit erfolgreich tourenden Produktion „En avant, marche!“. Das Musiktheater-Stück der Regisseure Frank Van Laecke und dem (von vielen mit Pina Bausch verglichenen) Alain Platel, eine wilde Mischung aus Tanz, Musiktheater und Performance, gastierte bereits erfolgreich in u. a. Antwerpen, Barcelona, Turin, Paris und Amsterdam. Das aus vier Schauspielern und sieben Musikern bestehende Ensemble wird an jedem Spielort von einem mindestens semi-professionellen Blasorchester aus der Region unterstützt. Für Köln wurde der bühnenerfahrene OVH engagiert (Schauspiel Köln, Spielstätte „Depot 1“ in der Schanzenstraße, Köln-Mülheim).

Die Fachwelt sieht in dieser preisgekrönten Inszenierung eine Liebeserklärung an die Musik als gemeinschaftliches Phänomen. Die Regisseure blicken auf Musikvereine als eine Art „Miniatur-Gesellschaft“ –als eine Gruppe von Menschen, die trotz und mit all ihrer Individualität in die gleiche Richtung „marschieren“.

Neben der musikalischen Herausforderung müssen sich die Mitglieder des OVH für ihren Auftritt genaue szenische Vorgaben merken – für die Probenphase gibt es sogar eine Videoanleitung. Außerdem wird von den Musikern Maß genommen, denn alle Ausführenden werden ein eigenes Kostüm tragen. „Wir sind sehr gespannt und empfinden das Engagement als besondere Auszeichnung“, sagt Timor Oliver Chadik, Chefdirigent des OVH, der die Einstudierung übernimmt – neben den Vorbereitungen für den Deutschen Orchesterwettbewerb auf Bundesebene, an dem der OVH im nächsten Jahr wieder teilnehmen wird.

Informationen: www.lesballetscdela.be

Karte: www.schauspiel-köln.de