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Orchesterverein Hilgen hat Titel verteidigt
Der OVH verteidigte beim fünften deutschen Orchesterwettbewerb seinen Titel als das beste deutsche Blasorchester.
Burscheid. “Als ich Samstagabend die Nachricht bekam, dass der OVH seinen Titel verteidigt hat, habe ich zu Hause ganz alleine für mich die La-Ola-Welle gemacht", erzählte ein Fan, der sich gestern Mittag mit etwa fünfzig anderen Burscheidern auf dem Platz vor der Hauptschule eingefunden hatte.
Gut im Training konnte er dort mit dem Feiern gleich weitermachen. Denn als die beiden Reisebusse, mit denen die Musiker nach Karlsruhe gefahren waren, gegen 15 Uhr um die Ecke bogen, war die Fangemeinde nicht mehr zu halten.
Schampus floss beim Empfang der OVH in Strömen
Wie auf Kommando wurden die Sektflaschen geöffnet und mit der Schampusfontäne auf die noch rollenden Busse gezielt. “OVH Deutscher Meister" hatten einige Anhänger mit großen Buchstaben in Kreide auf den Boden des Platzes geschrieben. Wer erhobenen Hauptes aus dem Bus trat, konnte sich über die Glückwünsche auf den von den Fans hochgehaltenen Bannern freuen. Auch bunte Luftballons hatten sie aufgeblasen, um den Orchesterverein Hilgen gebührend zu empfangen. Musiker und Angehörige lagen sich in den Armen und freuten sich gemeinsam über den Sieg.
Von 25 möglichen Punkten, die die Jury für Kriterien wie musikalische Interpretation und Technik vergab, hatte der Orchesterverein Hilgen beim fünften deutschen Orchesterwettbewerb des Deutschen Musikrates 24 erhalten. Damit lag der OVH mit nur 0,2 Punkten vor dem zweitplatzierten Musikverein “Viktoria" Altenmittlau.
“Dass es knapp werden würde, war uns klar, da wir einige Teilnehmer gehört haben", erzählt OVH-Pressewartin Inka Klewinghaus. “Kritisch war auch, dass viele Teilnehmer dasselbe Pflichtstück (“Bacchanale" von Rolf Rudin) vorgetragen haben”, erinnert sie sich an die spannenden vier Tage, die hinter ihr liegen. “Dazu kommt, dass wir im Mai nur acht bis neun Proben mit unserem neuen und alten Dirigenten Johannes Stert hatten", erzählt sie weiter. Von Dirigent Jürgen Schulz hatten sich die Musiker Ende Februar getrennt, da die “Chemie zwischen Orchester und Dirigent”, so Klewinghaus, nicht stimmte. Trotzdem schaffte es die sechzig Mann starke Truppe, ihre zwölf Konkurrenten hinter sich zu lassen.
(Westdeutsche Zeitung, 5.6.2000, Claudia Weber)
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