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2008
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2008
Neujahrskonzert beim MGV
95-jähriges Jubiläum
Johannes Stert in Lissabon
Absage beim DOW
Eröffnungskonzert des DOW
Sieg bei EOLIA 2008
Serenadenkonzert 08
Musikus 26.10.08
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Hier finden Sie die Presseartikel über den Orchesterverein aus dem Jahre 2008. Rechts können Sie die verschiedenen Anlässe direkt auswählen.

 


Musikalisch in das neue Jahr

Leichlingen - Neujahrskonzert 2008 - diesen nüchternen Titel hatte die Veranstaltung am Dienstag in der Aula Am Hammer. Aber das Konzert hatte es in sich, denn die Herren des ausrichtenden Quartettvereins Leichlingen-Oberschmitte hatten Gäste zum gemeinsamen Musizieren geladen: den Orchesterverein Hilgen.

War um Mitternacht das neue Jahr mit Raketen begrüßten worden, so bot auch das Konzert am frühen Neujahrsabend einen musikalischen „Knaller“ nach dem anderen. „Schluss mit der Besinnlichkeit“ wäre ein passendes Motto gewesen, denn nach den von stillen Tönen geprägten Advents- undMGV08 Weihnachtskonzerten, konnte sich die Leichlinger Musikfreunde nun an gewaltigen Stücken wie der Ouvertüre von Charles Simon Catel erfreuen. Damit eröffnete das sinfonische Blasorchester, dirigiert von Johannes Stert, das gut zweistündige Programm. Die Hilgener stehen für Hörgenuss der Extraklasse und wurden dementsprechend laut und ausgiebig von den Zuhörern bejubelt. Höhepunkt war die Ouvertüre aus „Wilhelm Tell“ von Gioacchino Rossini, ein gewaltiges Stück Musik. Der Quartettverein zeigte seine Vielseitigkeit unter der Leitung von Heinrich Witprächtiger. Egal, ob a cappella, begleitet vom Orchester oder von Daria Blank am Klavier - die Männer aus Oberschmitte überzeugten mit klarer Aussprache und wunderschönem Zusammenspiel von hohen und tiefen Stimmen wie etwa im „Ave Maria“ von Franz Abt.

Der „Deutschmeister-Regiments-Marsch“ verbreitete beste Stimmung, da wurde auch mal mitgeklatscht im Publikum. Aber auch moderne Stücke, wie etwa „Die Mitternachtsmaus“ nach einem Gedicht von Christian Morgenstern kamen gut an. Abgerundet wurde das abwechslungsreiche Neujahrskonzert mit den Schlagern „Die kleine Kneipe“, zu dem ein Video aus dem Proberaum des Quartettvereins gezeigt wurde, und „Ich war noch niemals in New York“.

Geehrt für 50 Jahre Mitgliedschaft im Chor wurde Herbert Burkert und zwar von seinem Sohn Ulrich, dem ersten Vorsitzenden. Seit 25 Jahren dabei ist Jürgen Magdeburg. Und dann gab es auch ein Geburtstagskind: Chorleiter Heinrich Witprächtiger feierte am Neujahrstag seinen 63. Geburtstag - mit einem durchweg gelungenen Konzert.

VON ANA OSTRIC, 02.01.08, 19:43h, KSTA


Mit Pauken und Trompeten

NEUJAHRSKONZERT Ein großer Erfolg für den MGV.

Leichlingen. Ein kräftiges „Prosit Neujahr“ scholl den Besuchern entgegen, die sich wie stets bei den Konzerten des MGV Quartettverein Leichlingen-Oberschmitte in großer Zahl eingefunden hatten. Der traditionsreiche Männerchor hatte zu seinem Neujahrskonzert den Orchesterverein Hilgen eingeladen, hatte das 60 Musiker starke sinfonische Blasorchester doch bereits beim Jubiläumskonzert 2006 für Furore gesorgt.

Nach einer reizvollen Ouvertüre von Charles Simon Catel zu Beginn landete das Ensemble diesmal mit dem „Tanz der Stunden“ aus der Oper „La Gioconda“ von Ponchielli einen besonderen Treffer, der mit Riesenbeifall belohnt wurde.

Der MGV Quartettverein demonstrierte seine Gesangskultur zunächst mit geistlichen Gesängen. Bei Beethovens „ Ode an die Freude“ wurde der vorzügliche Eindruck durch die Begleitung des Orchestervereins noch verstärkt. Im stimmungsvollen „Ave Maria“ von Franz Abt hatten die Tenorsolisten des Chores ihren effektvollen Auftritt.

Das umfangreiche Schlagwerk, das der Orchesterverein mitgebracht hatte, kam zu Beginn des zweiten Teils spektakulär zum Einsatz. Das Gewitter inmitten der Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ von Rossini erhielt dadurch fast die Gewalt des konkreten Naturereignisses.

Danach war es endlich an der Zeit, dem verdienten, langjährigen Leiter des Chores, Heinrich Witprächtiger, der die Singgemeinschaft auch diesmal wieder mit sicherer Hand durch das Konzert steuerte, ein Geburtstagsständchen zu singen. Der Reisefreudige konnte sich zudem über ein Wanderbuch freuen. Mit einem Volksliederpotpourri, swingend am Flügel begleitet von Maria Blank, erfreute der Chor die Zuhörer im Saal. Und mit einer brillanten Pizzicatopolka von Johann Strauß – und das, obwohl es bei Blasinstrumenten wahrlich nichts zu zupfen gibt – ging es dem Ende des Abends entgegen. Die Zuhörer waren begeistert.

02.01.08 Solinger Tagesblatt, (KG)


Orchesterverein Hilgen - 95 Jahre
Lokalzeitgeschichte

Die Burscheider Bläser hatten alle eins gemeinsam. Sie liebten die Musik und ihr Instrument. Vor 95 Jahren taten sie sich zusammen und gründeten den Orchesterverein Hilgen (OVH).

orchestervonhintenDer Verein

Die Mitglieder waren alle Laienmusiker, von denen jeder noch einem normalen Beruf nachging. Der erste Vorsitzende des Vereins zum Beispiel war der damalige Bahnhofvorsteher von Hilgen. Einmal die Woche traf man sich zur Probe. Aber bei der Marschmusik sollte es nicht bleiben. In den 60er Jahren traf der Orchesterverein drei Grundsatzentscheidungen, wie sich der Waldhornspieler Axel Plutte erinnert: "Erstens: Profidirigent, zweitens: Jugendarbeit und drittens: sinfonische Blasmusik und Teilnahme an Wertungsspielen. Das hat man seit 1966 konsequent weiter betrieben." Seitdem nehmen sie regelmäßig an Wettbewerben teil.

Die Erfolge

diplomeDer Profidirigent Johannes Stert arbeitet mit dem Verein seit über 10 Jahren. Er hat sie zu großem Erfolg geführt: Bei den letzten drei Deutschen Orchesterwettbewerben hat der Burscheider Verein jeweils den 1. Platz belegt. Johannes Stert findet das Engagement der Laien, besonders hier im OVH, enorm. "Obwohl es für alle ein Hobby ist, sind sie alle bereit weit zu gehen. Und das Endergebnis ist mit einem Profiorchester durchaus vergleichbar." Der Verein ist offen für alle Bläserliebhaber. "Es gibt kein besonderes Auswahlverfahren", erklärt der 1. Vorsitzende Martin Mudlaff, "man kann sich einfach in die Probe dazu setzten und schauen, ob man mitkommt. Das Orchester und der Dirigent hören natürlich bei neuen Leuten besonders genau hin."
Die Laienmusiker des Orchestervereins Hilgen wollen zeigen, was ein Blasorchester alles kann. Sie wagen sich an schwierige Kompositionen und suchen innovative Werke. Auch die regelmäßigen Auftritte verlangen viel von den 60 Mitgliedern, aber mit Herzblut sind hier alle dabei.

alteaufnahmeDamals wie heute

Die Instrumente aus dem Jahre 1912 haben sich nicht wesentlich weiterentwickelt, erzählt Axel Plutte. Sie haben zwar einen höheren technischen Standard, aber man könnte damit immer noch im Orchester mitspielen. Nur die Uniformen von damals trägt heute keiner mehr.

www.wdr.de/studio/wuppertal/lokalzeit, 04.01.2008

 


Musik: Zeitreise in Mozarts Jahrhundert

OVH-Dirigent Johannes Stert arbeitet in historisch passendem Ambiente an der Premiere der Oper „La Clemenza di Tito“ in Lissabon.

Burscheid. Wuchtiger kann einem die Musikgeschichte kaum entgegentreten: 1791 wurde Mozarts letzte Oper „La Clemenza di Tito“ uraufgeführt, drei Monate vor dem Tod ihres Schöpfers.

Am kommenden Mittwoch feiert das Werk in Lissabon mal wieder Premiere – in einem denkbar passenden Ambiente: Das Teatro Nacional de São Carlos, über die Jahrhunderte weder durch Brände noch durch Kriege beschädigt, kann auf das gleiche Alter zurückblicken wie die Oper, die zu hören sein wird.
Das Haus präsentiert sich – weltweite Rarität – noch heute in dem Zustand wie zu seiner Entstehung im Jahr von Mozarts Tod.
Für Johannes Stert ist sein Dirigat dort nicht nur deswegen „ein sehr toller, großer Farbtupfer in meiner Karriere“. Über den gen Lissabon scheidenden Kölner Opernintendanten Christoph Dammann war er an sein Engagement in der portugiesischen Hauptstadt gekommen. Seit dem 18. Januar weilt er vor Ort, um das Orchester in vier Wochen auf die Premiere am kommenden Mittwoch vorzubereiten.
Vier Proben allein mit den Musikern, vier weitere innerhalb von zwei Tagen mit Sängern und Bühne, das muss schon fast reichen. Heute gibt es noch die Hauptprobe, am Montag die Generalprobe. Die Premiere in der rund tausend Zuschauer fassenden Nationaloper ist längst ausverkauft.

Orchester besteht aus 18 Nationalitäten

Die Verständigung klappt auch ohne Portugiesisch. Schließlich besteht das Orchester aus 18 Nationalitäten. Englisch und Italienisch helfen weiter, der Konzertmeister und 1. Geiger beispielsweise ist Amerikaner. Die Qualität „besonders des Chores“ bezeichnet Stert als „sehr, sehr gut“. Es gebe zwar keine Mozart-Tradition, „aber die Musiker sind unglaublich offen und ich kann mir vorstellen, dass da etwas sehr Schönes entsteht“.

Da passt es gerade gar nicht, dass der Dirigent ausgerechnet kurz vor den entscheidenden Proben heftig erkrankt ist und sich nur mit Antibiotika über Wasser halten kann.

Stert, zuvor Kapellmeister an der Kölner Oper und bis Ende 2006 auch 1. Gastdirigent in Graz, sieht Lissabon nicht nur aufgrund des einzigartigen Ambientes als besondere Herausforderung. Es sei der Klang einer europäischen Hauptstadt, der einem womöglich weitere Türen öffne. „Nach Paris kommt man eher über Lissabon als über Köln – und das hat nichts mit der Qualität zu tun. Köln hat eine sehr gute Oper, aber es ist eben nicht die Hauptstadt.“

Das geschichtsträchtige Teatro Nacional hat aber nicht nur diesen Reputationsvorteil auf seiner Seite, sondern ist auch ausgesprochen familienfreundlich. Weil das alte Haus keine aufwendigen Bühnenumbauten erlaubt, werden die Werke jeweils en suite, also ununterbrochen aufgeführt.
Nach der Premiere am Mittwoch folgen im Abstand von jeweils zwei Tagen bis zum 1. März weitere fünf Aufführungen, dann ist Schluss „und ich kann nach Hause“, sagt Stert. Tochter (9) und Sohn (4) werden es dem ehrwürdigen Bau danken.

16.02.2008
Von Ekkehard Rüger, WZ

 


OVH: Keine Titelverteidigung in der Wuppertaler Stadthalle

Deutscher Orchesterwettbewerb: Der dreifache deutsche Meister verzichtet wegen der hohen Gebühren auf einen Start.

Burscheid. Eigentlich waren die Voraussetzungen denkbar optimal: Mit der Höchstwertung bei der Landesausscheidung hatte sich der Orchesterverein Hilgen (OVH) im vergangenen November für den Deutschen Orchesterwettbewerb qualifiziert. Und da diesmal Wuppertal Austragungsort ist, hätte Anfang Mai auch eine größere Fangemeinde den OVH beim Versuch begleiten können, zum vierten Mal in Folge den Sieg in der Kategorie „Sinfonisches Blasorchester“ davonzutragen. Doch gestern hat der OVH die Teilnahme überraschend abgesagt.

„Es ist sicher nicht in Ihrem Interesse, dass die Teilnahme nur noch für finanzstarke Ensembles möglich ist.“

Protestschreiben des OVH

Als Grund nennt das Orchester den um 250 Prozent gestiegenen Teilnehmerbetrag. 2004 waren noch 20Euro pro Musiker fällig, in diesem Jahr sind es 70 Euro. Bei 70 Teilnehmern hätte der OVH für einen Start also 4900Euro zahlen müssen. „Und die darin enthaltenen Übernachtungen hätten wir wegen der Nähe zu Wuppertal gar nicht in Anspruch nehmen dürfen“, sagt der OVH-Vorsitzende Martin Mudlaff. Stattdessen habe der Deutsche Musikrat als Ausrichter angeboten, für alle Wettbewerbstage den Bustransfer zu übernehmen. „Aber weil unsere Musiker nicht nur in Burscheid wohnen, macht das keinen Sinn. Sie wären privat angereist.“

Laut Mudlaff hat die saftige Erhöhung auch in anderen Orchestern für Unmut gesorgt. In Oldenburg überlege man ebenfalls, die Anmeldung zurückzuziehen. „Die Verärgerung ist überall gleich.“ In einem Protestschreiben des OVH an den Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, den Hauptgeldgeber des Musikrates, heißt es: „ Es ist sicher nicht in Ihrem Interesse, dass die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb nur noch für finanzstarke Ensembles möglich ist.“

Als Bürgermeister Hans Dieter Kahrl von der drohenden Absage erfuhr, habe er laut Mudlaff noch angeboten, sich um Hilfe durch die Burscheid-Stiftung zu bemühen. „Aber das hätten wir nicht guten Gewissens annehmen können. Das Geld kann man sicher sinnvoller ausgeben.“ Aus Sicht des Vorsitzenden müsse man angesichts aufgeführter Stiftungen und Sponsoren den finanziellen Aufwand des Wettbewerbs generell infrage stellen.

Etwa eine Million Euro koste die gesamte Veranstaltung, sagte Helmut Schubach, zuständiger Projektleiter des Musikrates, gestern gegenüber dem BV. „Wir haben die Ausschreibung vor zweieinhalb Jahren in der Hoffnung beschlossen, noch einen Großsponsor zu finden.“ Aber diese Hoffnung habe sich zerschlagen, sodass es bei der Gebührenerhöhung geblieben sei.

„Wir haben die Ausschreibung vor zweieinhalb Jahren in der Hoffnung beschlossen, noch einen Großsponsor zu finden.“

Helmut Schubach, Projektleiter des Wettbewerbs

Nach Angaben des Projektleiters habe Kulturstaatsminister Bernd Neumann seit 2005 die Zuschüsse an den Musikrat für die Ausrichtung von Wettbewerben drastisch gekürzt. „Uns fehlen daher 200000 Euro, die irgendwo aufgefangen werden müssen.“

Am Deutschen Orchesterwettbewerb nehmen über 130Laienorchester mit insgesamt 5000 Musikern in 16 Kategorien teil. „Absagen gibt es immer wieder, in diesem Jahr bisher auch vier bis fünf wegen der erhöhten Gebühren“, sagt Schubach. „Das tut mir persönlich leid, aber wir sind dazu gezwungen, wenn der Wettbewerb in der gleichen Größenordnung wie bisher beibehalten werden soll.“ Und das sei vom Beirat so gewünscht gewesen.

Der OVH wird sich nun in diesem Jahr voll auf seine erste Teilnahme am internationalen Eolia-Wettbewerb konzentrieren, der vom 9. bis 11.Mai, also nur ein Wochenende nach Wuppertal, in Straßburg stattfindet.

19.03.2008
Von Ekkehard Rüger

 


Orchesterwettbewerb: Laien musizieren wie die Profis

Zum Auftakt spielte der hochkarätige Orchesterverein Hilgen in der Stadthalle – leider außer Konkurrenz.

Wuppertal. Eigentlich wollte der Orchesterverein Hilgen beim diesjährigen Deutschen Orchesterwettbewerb (30. April bis 4. Mai) in Wuppertal gar nicht starten: Zu hoch waren ihm und etlichen anderen renommierten Laienorchestern die rasant gestiegenen Teilnehmergebühren.

Dass er eingeladen wurde, das Eröffnungskonzert im Großen Stadthallen-Saal zu bestreiten, rechnet sich das 70-köpfige, sinfonische Blasorchester als große Ehre an. Gleichzeitig ist ein Erfolg für die Zukunft zu vermelden: Der Präsident des Deutschen Musikrates Martin Maria Krüger versprach in seinem Grußwort, beim nächsten Mal die Gebühren auf ein für alle erträgliches Maß zu senken.

Denn was an musikalisch hochwertiger Arbeit mit einem Laienorchester erreicht werden kann, zeigt das Konzert eindringlich. Dirigent Johannes Stert führt mit sicherer Hand, gibt präzise Einsätze und fordert klangsinnliche Interpretationen.

In der „Sinfonia“ aus Verdis „Nabucco“ klingt das tiefe Blech weich und geschmeidig, überzeugt die sauber blasende Hörner-Abteilung. Rhythmische Genauigkeit, Fortissimo aller Bläser lenken von den recht langsam genommenen Tempi ab.

Den Laien verlangen Arnold Schönbergs „Thema und Variationen“ von 1943 und „Fantasy Triptych“ (1995) des Engländers Derek Bourgeois einiges ab: Kapriziöse und bizarre Rollen der Bläserabteilungen, solistische Duette zwischen Holz- und Blechblasinstrument in freier Tonalität bei Schönberg klingen schon fast traditionell.

Schrei-Attacken, lärmende Cluster und Jazz-Anklänge

Bourgeois arbeitet mit regelrechten Schrei-Attacken, lärmenden Clustern, rhythmisch verqueren Tanz- und Jazz-Anklängen. Die Schlagwerk-Riege liefert den treibend-rhythmischen Drive, die Bläser erfüllen ihre Parts mit absoluter Präzision und in spannenden dynamischen Kontrasten.

Richard Strauss’ Zwischenspiel aus „Capriccio“ klingt erlösend vollmundig und samtig, in anschaulichen Klangfarben romantisch schwelgend. Schade, dass ein solch hochkarätiges Orchester nicht an den Wertungsspielen teilnimmt.

von Veronika Pantel, Westdeutsche Zeitung, 03.05.2008

Artikel zu diesem Konzert aus "Musik zum Lesen", Ausgabe 06/08

 


Wettbewerb: Orchesterverein siegt in Strasbourg

Mit „Thema und Variationen“ von Arnold Schönberg traten die Hilgener am Samstag im Elsass an.

Burscheid. Zum ersten Mal hat der Orchesterverein Hilgen am Eolia-Wettbewerb in Straßburg teilgenommen – und richtig abgeräumt. Nach einem überzeugenden Auftritt im Kongresszentrum in Straßburg konnten die Burscheider gleich drei Preise entgegennehmen: den ersten Preis und somit ersten Platz beim Concours International in der höchsten Kategorie A „Presto“, den ersten Preis im „Concours de Prestige“ der Confédération musicale de France und eine Auszeichnung der Jury für den Dirigenten, Johannes Stert, für die besondere Qualität seines Dirigats.

„In unserer Kategorie sind leider nur vier Orchester angetreten“, sagte Martin Mudlaff, Vorsitzender des Orchestervereins. „Und anhören konnten wir die Konkurrenz leider auch nicht.“ Denn die Burscheider konnten sich erst am Samstag früh auf den Weg ins Elsass machen – mit Bus, Pkw und sogar per Flugzeug.

„Einer unserer Trompeter hat eine kleine Privatmaschine“, berichtete Mudlaff. „Damit ist das halbe Trompetenregister von der Eifel aus nach Frankreich geflogen: Als ich das gehört habe, musste ich schon lachen“, sagte der Vorsitzende.

In Straßburg angekommen mussten sich die Orchestermitglieder auf ihren Auftritt am Abend vorbereiten. „Das war auch einer der Gründe, warum wir uns die anderen Orchester nicht anhören konnten.“ Als Pflichtprogramm mussten die Hilgener „Thema und Variationen“ von Arnold Schönberg spielen, aus den Wahlstücken hatten sie sich „Fantasy tryptich“ von Derek Bourgeois ausgesucht.

Beim Wettbewerb„Den Schönberg haben wir noch nie so gut gespielt wie in Straßburg.“

(Martin Mudlaff, Vorsitzender des Orchestervereins)

„Den Schönberg haben wir schon länger im Programm. Aber so gut wie in Straßburg haben wir ihn noch nie gespielt“, sagte Martin Mudlaff. „Den Bourgeois kann man perfekter spielen, der war technisch nicht hundertprozentig.“ Das merke man aber meist nur, wenn man selbst im Orchester sitze. „Jury oder Publikum fällt das nicht unbedingt auf.“

Auch wenn man intern mit der Technik nicht zufrieden war – die Stimmung und die musikalische Aussage passten perfekt. „Am Ende unseres Auftritts haben wir aus dem Publikum viel positive Resonanz bekommen. Uns wurde bescheinigt, dass wir wirklich etwas rübergebracht haben.“

Das endgültige Ergebnis der Jury wurde erst am Sonntagabend verkündet. „Da war ich schon wieder zuhause, habe aber sofort eine SMS bekommen“, so Mudlaff. Als Preis gab es eine Medaille, drei Urkunden und Preisgeld in Höhe von 2000 Euro. Kaum wieder daheim, starten bereits die Proben für das Openair-Konzert Kirchenkurve, das am 23. August stattfindet.

von Julia Klinkusch, WZ Burscheid, 13.05.08

 

 


Stress in Straßburg

Der Orchesterverein Hilgen errang beim Internationalen Blasorchesterwettbewerb am Wochenende mehrere erste Preise.

Burscheid - Für die 70 Musiker des Orchestervereins Hilgen (OVH) war die Teilnahme am Internationalen Blasorchesterwettbewerb „Eolia“ in Straßburg am vergangenen Samstag eine Premiere. Wie der OVH-Vorsitzende Martin Mudlaff in einer Pressemeldung stolz vermerkte, war das konzertante Engagement höchst erfolgreich: „Nach einem überzeugenden Auftritt im Straßburger Kongresszentrum konnten wir gleich drei Preise entgegennehmen.“

Den ersten Preis und damit ersten Platz gab es beim „Concours International“ in der höchsten Kategorie A „Presto“. Des Weiteren gab es den ersten Preis im „Concours de Prestige“ der Conféderation Musicale de France sowie eine Auszeichnung der Jury für den OVH-Dirigenten Johannes Stert für die besondere Qualität seines Dirigats. Wie Mudlaff berichtete, hatte sich der OVH für die schwierigste der insgesamt fünf Kategorien entschieden. Jedes Orchester musste zwei Stücke vortragen. Als Pflichtprogramm spielten die Hilgener „Thema und Variationen“ von Arnold Schönberg. Aus der Liste mit den zehn Wahlstücken suchte sich der OVH „Fantasy Tryptych“ von Derek Bourgeois aus. Mudlaff: „Das ist ein furioses und höchst anspruchsvolles Werk.“ Der Erfolg des Orchesters ist umso höher zu bewerten, da kaum Zeit zur Vorbereitung blieb: Die Hilgener konnten erst am Pfingstsamstag, am Tag der Aufführung, anreisen. Als Preis erhielt der OVH Medaille, Urkunden und ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro.

An dem alle vier Jahre veranstalteten, insgesamt dreitätigen Wettbewerb - eine Kooperation der Féderation des Sociétés de Musique dAlsace (FSMA) mit der Stadt Straßburg - beteiligten sich diesmal 40 Orchester mit mehr als 3000 Musikern. Rund 8000 Zuschauer verfolgten das Geschehen auf den Musikbühnen. Am Pfingstsonntag fuhren die Hilgener „rundum zufrieden“ zurück nach Burscheid.

Viel Zeit zum Ausruhen hat das erfolgreiche Blasorchester allerdings nicht. „In dieser Woche beginnen wir bereits mit den Proben für das Openair-Konzert in der Burscheider Kirchenkurve“, sagte der Vorsitzende. Der Termin dafür ist Samstag, 23. August, 19 Uhr. Zeit genug also für Fans und Freunde des Orchestervereins, das Datum im Kalender rot anzukreuzen.

von Timm Gatter, KSTA, 15.05.2008

 


 

Blasorchester mit Schreibmaschine 

Mit dem Serenadenkonzert des Orchesterverein Hilgen (OVH) und den beiden Musikschulorchestern zum Auftakt des Kirchenkurvenfestivals wurde am Samstag ein glanzvoller Höhepunkt gesetzt.

 

Burscheid. Dem Blick in den Himmel am Samstagabend folgte die mehr oder weniger laut formulierte Bitte: „Herr, verschone uns vom Regen.“ Der Herr hatte ein Einsehen, und nach 19 Uhr konnten sich rund 500 Besucher genüsslich dem Serenadenkonzert des Orchesterverein Hilgen (OVH) und den beiden Musikschulorchestern hingeben. 350 taten dies auf von den vom Bauhof und OVH-Helfern aufgestellten Stühlen aus. In spätsommerlicher Atmosphäre - gegen 20 Uhr tauchten die letzten Sonnenstrahlen die Marktkirche und einen Teil der Kirchenkurve in warmes Licht - präsentierte sich der OVH in bester Spiellaune.

Das Begrüßungskompliment des stellvertretenden Bürgermeisters, Michael Baggeler, der OVH sei das „Aushängeschild für die Stadt“ bewahrheitete sich in Gänze. Mit „Evolutions“ (Reed), einem dunkle Wolke vertreibenden „Don Quixote“ (Rupprecht) sowie dem Leroy-Anderson-Klassiker „The Typewriter“ - herrlich dabei Gabi Neumeier als Tippse an einer alten Segmenthebelschreibmaschine - eröffnete „Deutschlands bestes Blasorchester“ den Open-Air-Reigen.

Ohrwürmer

Anschließend leitete Johannes Stert mit ebenso großer musikalischer Intensität die beiden Kinder- und Jugendorchester der Musikschule. Die Musik aus „Star Wars“, „Indiana Jones“, „Mamma Mia“ oder „West Side Story“ genossen die Zuhörer als regelrechte Ohrwürmer. Dazu zählte auch ein portugiesischer Evergreen, bei dem Stert das Publikum erfolgreich zum Mitsingen animierte - hübsch anzusehen dabei die vielen Kinder, die sich dazu am Bühnenrand im Takt drehten und tanzten. Nach der Pause brillierten die OVH-Musiker mit den Ouvertüren aus „Nabucco“, „Wilhelm Tell“, „Occident et Orient“ und „Mexican Pictures“. Fast schon enthusiastisch forderten die Besucher zum Ende des Konzerts gegen 21 Uhr die Zugabe: Alle drei Orchester spielten gemeinsam temperamentvoll die einbrechende Kühle vertreibend die Musik aus „Fluch der Karibik“. Noch am Abend wurde die Bestuhlung abgebaut, damit am frühen Sonntagmorgen die 110 Helfer der evangelischen Gemeinde die Bühne, Bänke und Tische für den Familiengottesdienst und die Musikbands „Engelbert Wrobel“, „Last Order“, „Philipp Sauter Group“, „Tommy and the Krauts“, „Wobuklax“ und „Mayqueen“ aufbauen konnten.

 

War der Samstag der Tag von Johannes Stert und den Seinen gewesen, so gehörte der Sonntag gehörte dem Presbyteriumsvorsitzenden, Ralph Liebig. Er war als Hauptplaner des Festivals seit Monaten ständig auf Achse und hatte „sein“ 110-köpfiges Team generalstabsmäßig eingesetzt - einschließlich Getränketheken und Grillständen. Komplimente erhielt er bereits am Sonntagmittag nicht nur von den Besuchern. Auch die Pfarrer Matthias Pausch und Gerhard Schauen waren sich einig: „Der Mann ist großartig.“ Kein Wunder, dass sich die mit dem Sonntagsprogramm startende „Engelbert Wrobels International Hot Jazz 3“ mit Wrobel, Richard Hellenthal und Frank Ludwig sichtlich wohl fühlte vor großer Kulisse. (Bericht folgt).

Timm Gatter, KSTA, 24.08.2008

 


Wiehern wie einst „Rosinante“

Eine Musik-Veranstaltung des Orchestervereins Hilgen hat alle Rekorde gebrochen. Unter dem Motto "Hör hin - mach mit!" sang und tanzte der musikalische Nachwuchs.


Die begeisterten Kinder standen im Mittelpunkt der "Musikus"-Veranstaltung des hochmotivierten Orchestervereins Hilgen (OVH) mit Dirigent Johannes Stert am Pult. (Bild: Gatter)

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Burscheid - Bei der dritten Auflage der Kinderkonzertreihe „Musikus“ des Orchestervereins Hilgen (OVH) in der Hauptschulaula konnten die Initiatoren so viele Kinder zwischen fünf und zehn Jahren begrüßen wie nie zuvor. Unter dem Motto „Hör hin - mach mit!“ sang und tanzte der musikalische Nachwuchs temperamentvoll zum launigen Konzert unter anderem mit dem Springtanz von B. Smetana. Dabei erwies sich der OVH-Dirigent Johannes Stert als ein auch für diese Klientel mitreißender Mentor. Herrlich, wie er die Mädchen und Jungen auf der Bühne zum Wiehern des Pferdes „Rosinante“ aus dem Musikwerk „Don Quichotte“ animierte.

Anziehungskraft

Mit der Musiklehrerin Annette Willuweit, die kindgerecht das rund einstündige Ereignis moderierte, gelang dem OVH ein „Doppel“ mit großer Anziehungskraft für die Mädchen und Jungen - aber auch die Eltern. „Was hier geboten wird, ist einfach phantastisch“, resümierten die Mütter Birgit Stolpmann aus Leichlingen und Claudia Mendes aus Hilgen. Sie begutachteten ihre Söhne Tom (6) und Lucas (8), wie sie die im Programmangebot servierten Trompeten ausprobierten - schön schräg und fast laut.

„Mit dem "Musikus" sind wir auf dem besten Weg, Tradition zu werden“, freute sich der OVH-Vorsitzende, Martin Mudlaff. Und: „Ohne die Förderung durch das Land NRW könnten wir ein solches Projekt nicht realisieren.“ Sein Dank galt ebenso den ehrenamtlichen Kräften, die den Saal dekorativ mit Insignien, Plakaten und Urkunden gestaltet hatten - immerhin wurde der OVH dreimal Deutscher Meister im Musikwettbewerb um den Titel des besten Sinfonischen Blasorchesters. Auf diversen Tischen glänzten hell die Instrumente, von der Posaune über die Oboen bis zu den Rhythmusinstrumenten. Die durften die Kleinen später selber ausprobieren. Für den OVH-Vorsitzenden ist der Musikus ein Weg, Kindern die ernste Musik näher zu bringen: „Bei Interesse verweisen wir auf die Jugendmusikschule.“ Die allerdings war erstmals nicht dabei. Laut Mudlaff hatte dies wohl aus Zeitgründen nicht geklappt.

Kölner Stadt-Anzeiger vom 28.10.2008, Autor: Timm Gatter

Orchester zum Anfassen und Ausprobieren

Rekordandrang bei der dritten Auflage der OVH-Veranstaltungsreihe „Hör hin – mach mit“.

Rund 90 Kinder wollten am Sonntag Orchesterluft schnuppern. (Foto: Jürgen Venn)

Burscheid. Der erste Blickfang wartete schon am Eingang der Hauptschulaula. „Guck mal, die find ich am tollsten“, befand das kleine Mädchen, während ihre Fingerspitze zielgenau auf die dicke Tuba zeigte. Ihr Papa stellte schmunzelnd fest: „Da passt du sogar ganz rein.“

Es gab am Sonntag eine ganze Menge zu entdecken. Der Orchesterverein Hilgen (OVH) hatte zur dritten Auflage der Musikus-Veranstaltungsreihe „Hör hin – mach mit“ wieder die Instrumente mitgebracht und die neugierigen Kinder scheuten sich nicht, sie auch auszuprobieren.

Entsprechend lautstark ging es vor und nach dem Konzert zu. Moderatorin Annette Willuweit und Dirigent Johannes Stert zeigten den jungen Zuhörern anschaulich, wie ein Orchester aufgebaut ist und wie aus vielen unterschiedlichen Instrumenten ein Musikstück entsteht.

Dazu durften die Kinder, die allesamt auf der Bühne Platz genommen hatten, die Instrumente der Reihe nach in die Aula rufen. „Es fehlen aber noch die, die die Instrumente spielen“, hatte ein besonders aufgewecktes Kind auf Nachfrage festgestellt. Das sollte sich schnell ändern. Zuerst marschierten Tuba, Fagott und Bass-Klarinette ein, dann folgten die Hörner und schließlich Flöten, Oboen und das Schlagzeug. Nur zusammen klang das Stück „Springtanz“ richtig gut.

Nach dem einstündigen Konzert durften die Kinder selbst mal ran und alle Instrumente unter Anleitung der OVH-Mitglieder ausprobieren. Die Funktionsweise eines Saxofons beispielsweise erklärte Klaus Perthel, der als Instrumentalist ein echter Experte ist und viele Fragen beantworten konnte. Wer alle Instrumente testete und auch beim Konzert gut aufgepasst hatte, konnte bei einem Quiz mitmachen und ein tolles Musikus-T-Shirt gewinnen.

Konzertreihe bedarf finanzieller Förderung

OVH-Vorsitzender Martin Mudlaff freute sich über den Rekordbesuch von rund 90 Kindern in der Aula. „Tradition ist es noch nicht, aber wir sind auf dem besten Weg dahin.“ Auch in Zukunft soll die Musikus-Konzertreihe fortgesetzt werden. Allerdings bedarf es laut Mudlaff weiterhin finanzieller Unterstützung, die diesmal von der Landesregierung kam.

Die Organisatoren hatten am Konzept der Vorjahre festgehalten, inhaltlich aber anderes geboten. Durch das Musikus-Programm seien bereits einige Kinder auf weniger bekannte Instrumente aufmerksam geworden und hätten den Weg zur Musikschule gefunden, berichtete Mudlaff.

 

Westdeutsche Zeitung vom 28.10.2008, Autor: Benjamin Schulz

 

 
 

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