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Leverkusener Anzeiger, Ausgabe vom 09.12.2013
Kesse Mäuse gegen drollige Zinnsoldaten
Burscheid. Seit 121 Jahren fasziniert die Ballett-Suite „Der Nussknacker“ Kinder und Erwachsene in der ganzen Welt. Das Werk von Pjotr Illitsch Tschaikowski wurde am 18. Dezember 1892 zum ersten Mal in Sankt Petersburg auf die Bühne gebracht. Am gestrigen Sonntag verzauberte die ursprünglich auf dem Kunstmärchen „Nussknacker und Mäusekönig“ von E.T.A. Hoffmann basierende Suite zweimal ein großes Publikum in der Hans-Hoersch-Halle in Burscheid. Nicht nur Kinder, auch sehr viele Erwachsene freuten sich an der Inszenierung der Musikpädagogin Annette Willuweit.
Die Flötistin des Orchestervereins Hilgen (OVH) hatte über die Einstudierung hinaus publikumsnah auch den Part der Erzählerin übernommen. Die zwölf Musiker des OVH-Bläserensembles unter der Leitung von Uli Haas bewiesen bereits bei der Ouvertüre ihre hohe Professionalität: Die Umsetzung der märchenhaften Einzelszenen aus zwei Akten führte erfolgreich ins zuckersüße Traumland.
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Wie das Orchester, erhielten auch die 44 Montanusschüler von der zweiten bis zur vierten Klasse sowie die jungen Tänzerinnen der Ballettschule „Assemblé“ immer wieder Szenenapplaus. Die Choreografie von Christine Strelow war regelrecht kess. Rektorin Claudia Zimmermann, die mit ihrem Ehemann die Nachmittagsvorstellung besuchte, war begeistert: „Dass die Halle voll besetzt ist, kommt ja nur ganz selten vor.“ Sie war besonders davon angetan, dass mit Hilfe der Kreissparkasse Köln die Aufführung gefilmt wurde: „Jedes mitspielende Kind erhält später eine Kopie.“ Auch die Rhein-Energie Stiftung Kultur sponserte die von Schule und der städtischen Kinder-Kultur-Reihe getragenen Veranstaltung.
Nur mit Sponsoren, berichtete die Regisseurin, habe die sehr aufwändige Inszenierung mit ihrer üppigen Ausstattung – samt in der Mitte der Bühne aufgestelltem, über drei Meter hohen geschmückten Weihnachtsbaumes – realisiert werden können. Die Handlung ist schnell erzählt: Das Mädchen Klara bekommt am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt. Nachts träumt es von einer Schlacht der vom Nussknacker angeführten Zinnsoldaten gegen das Heer des Mäusekönigs. Mit Klaras Hilfe siegt der Nussknacker und verwandelt sich in einen Prinzen. Als Dank nimmt er sie mit zum großen Fest der Zuckerfee.
Übrigens: Weil Annette Willuweit aus strategischen Gründen auf den Schneesturm während des „Schneeflockenwalzers“ verzichten musste, hatte sie eine pfiffige Idee: Sie ließ einzelne, auf Plakate gemalte Schneeflocken-Typen von Kindern in die Höhe halten. Zur jeweiligen Flocke musste das Publikum quietschen, kichern und jaulen. Ein herrlicher Weihnachtsspaß für die ganze Familie.
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