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Nach zwölf Jahren hat das Orchester wieder Titelhunger

Von Ekkehard Rüger, 13. April 2016

Der OVH tritt Anfang Mai beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm an – und hat dabei nur ein Ziel vor Augen.

Mit dem Sieg beim Landeswettbewerb legte der OVH unter Leitung von Timor Chadik im September 2015 den Grundstein für die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm. Foto: Archiv

Burscheid. Nur keine falsche Bescheidenheit. Hinter die Überschrift seiner Pressemitteilung zum Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm setzt der Orchesterverein Hilgen (OVH) zwar noch ein Fragezeichen. Aber der Text selbst macht schnell deutlich, dass sich die Blasmusiker dieses Fragezeichen im Grunde schon wegdenken. Sie wollen schlicht „zurück auf Platz 1“.

Auftragskomposition als Wettbewerbsbeitrag

Am Montag, 2. Mai, haben sie ab 14 Uhr eine halbe Stunde Zeit, im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm dieses Ziel in die Tat umzusetzen – zwölf Jahre nach dem letzten Titelgewinn. Dann werden die rund 80 Musikerdas Wettbewerbs-Pflichtstück „Suite voor Harmonieorkest“ des Niederländers Bob Vos (1910–1963) spielen, dazu „Dionysiaques“ von Florent Schmitt (1870–1951), das bei den Registerproben schon als „eigentlich unspielbar“ bezeichnet wurde.

Und weil dann immer noch ein paar Minuten Zeit bleiben, hat das Orchester als Sahnehäubchen eine Komposition in Auftrag gegeben. Sie trägt den Titel „Mondnah und Herzfremd“ und stammt aus der Feder des Komponisten und Klarinettisten Claudio Puntin. Mit ihm war der OVH schon mal 2006 im Altenberger Dom aufgetreten. Sein erst im Januar entstandenes Werk arbeitet mit dem Gegensatz von Nähe und Distanz, von Vertrautheit und Fremdheit – durchaus auch inspiriert durch die aktuellen Flüchtlingsdramen.

Schon dreimal – 1996, 2000 und 2004 – konnte sich der OVH den Sieg beim Deutschen Orchesterwettbewerb in der Kategorie Blasorchester sichern. Dann folgten ein Wettbewerbsverzicht und 2012 der um 0,3 Punkte verpasste neuerliche Triumph in Hildesheim.

Alles Geschichte – vor allem für Timor Chadik. Seit anderthalb Jahren ist er der neue Chefdirigent des sinfonischen Blasorchesters, hauptberuflich Bandleader der Big Band der Bundeswehr und jetzt mit der Aufgabe betraut, die Patina der alten Erfolge durch einen neuen Sieg zu beseitigen. „Beim Deutschen Orchesterwettbewerb wird auf technisch sehr hohem Niveau konzertiert – da spielen musikalische Innovation und Überzeugungskraft oft das Zünglein an der Waage. Unser Programm, insbesondere das Werk von Claudio Puntin, ist sowohl für die Musiker als auch für den Dirigenten sehr herausfordernd und passt hervorragend zum Profil des OVH“, blickt er voraus.

Vorbereitungskonzert am Sonntag in Leichlingen

Den letzten Feinschliff sollen die Musiker ab Freitag auf einem Probenwochenende in Oberwesel erhalten. Kaum zurückgekehrt, werden sie am Sonntag ab 16 Uhr als Gast im Rahmen eines Konzerts der Musikschule Leichlingen in der Aula am Hammer die Gelegenheit haben, ihr Wettbewerbsprogramm einer Art Generalprobe zu unterziehen.

Zwei Wochen später, am Samstag, 30. April, startet der Bus am Morgen in Richtung Ulm. Der Aufenthalt ist bis Mittwochmorgen geplant. Denn am Dienstagabend ist noch das Preisträgerkonzert angesetzt. Den Termin hat sich der OVH (keine falsche Bescheidenheit) sicherheitshalber schon mal reserviert.

Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Neun Stunden vorher werden die Musiker auf dem Marktplatz erfahren, ob ihre Titel-Mission erfolgreich war. Freud oder Leid können sie dann womöglich auch mit ihrem alten Dirigenten Johannes Stert teilen. Er ist mittlerweile an einer Waldorfschule in Stuttgart beschäftigt und hat sich zumindest für den Wettbewerbsauftritt in Ulm schon angekündigt.



 
 

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